2024 | SystemVehler
Fotogalerie
Fotos von:
Musical Fever blickt im neuen Stück in die Zukunft
In «Systemfehler» lässt der Verein Musical Fever Mensch und Roboter gegeneinander antreten. Zu sehen ist das an der Kanti Alpenquai in Luzern.
In der Stadt Utopia läuft alles rund – Arbeit, Freizeit und Beziehungen sind von Algorithmen optimiert. Die TV-Show «Glanzklar» sucht mit Hilfe von Expertinnen nach dem perfekten «Match» für die Menschen und deren Bedürfnisse. Selbst Babysitter sind inzwischen Maschinen in Menschenoptik.
Weil sein Schatz so einen besser passenden Partner gefunden hat, ist Perri wieder Single. Sein Geld verdient er mit der Verschrottung von ausgedienten Robotern. Eine Drohne liefert Perri ein Paket ab, das er nie bestellt hat. Die Rückgabe wird zu einem Abenteuer. Warum werden die Maschinen immer menschlicher, aber die Menschen immer maschineller?
70 Mitglieder sind aktiv an der Produktion beteiligt
Der Verein Musical Fever zeigt dieses Jahr mit «Systemfehler» in der Aula der Kanti Alpenquai eine selbst geschriebene Adaption von «Quality Land». In diesem Roman von 2017 blickt der Autor Marc-Uwe Kling in die Zukunft, wo alles durch Algorithmen bestimmt wird.
Der Verein Musical Fever besteht aus über 200 Jugendlichen zwischen 16 und 31 Jahren. Rund 70 Mitglieder sind aktiv an der aktuellen Produktion beteiligt, der gemeinsame Nenner ist die Leidenschaft fürs Musical. Auf der Bühne stehen dieses Jahr 13 Spielerinnen und Spieler, im Orchester wirken unter der Leitung von Damjan Čolic 13 Musikerinnen und Musiker mit. Am Samstag war die Premiere.
Enthusiasmus, Talent und Fleiss
Es ist kaum zu glauben, dass jeder Aufgabenbereich von den jungen Leuten selber übernommen wird: Regie, Produktionsleitung, Choreografie, musikalische Leitung, Textbuch, Liedtexte, Maske, Kostüme – es ist schlicht grossartig, was da auf die Beine gestellt wird. Hier wird, gepaart mit Talent, sehr viel Enthusiasmus und Fleiss investiert. Die Band begleitet die Geschichte mit einem Dutzend Songs, vom Dschungelbuch über Taylor Swift bis Bruno Mars, die alle neu getextet und arrangiert worden sind.
Regie führt diese Saison ein Frauen-Trio: Emily Hirst, Annastassija Sokolowa und Steffi Friis haben das Ensemble seit April in der szenischen Arbeit zur Bühnenreife gebracht. Sie sind sich einig, dass der Cast umgesetzt hat, was sie sich vorgestellt hatten. Steffi Friis lobt zu recht: «Die Energie ist komplett da. Alle ziehen an einem Strick, wir sind supersuper zufrieden!»
Es macht riesigen Spass, zuzuhören und zuzusehen, wie alle über zwei Stunden in die Zukunft reisen und dabei auch bissigen Humor beweisen. Grosses Lob geht auch an alle «Roboter» für ihre kantigen Moves.
Yvonne Imbach
www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/luzern/musical-fever-blickt-in-die-zukunft-ld.2659998